Auch Ständerat will Geschichte der Frauen und der Gleichberechtigung sichtbar machen

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Auch Ständerat will Geschichte der Frauen und der Gleichberechtigung sichtbar machen

Nach dem Nationalrat vergangenes Jahr hat heute auch der Ständerat die Motion der EVP-Nationalrätin Marianne Streiff angenommen, welche die Geschichte der Frauen in der Schweiz sichtbar machen will. Der deutliche Handlungsbedarf ist für beide Räte unbestritten. Der Ständerat schlägt aber im geänderten Motionstext einen anderen Weg vor: Der Bundesrat soll in der nächsten Kulturbotschaft ein Konzept für ein Netzwerk von Institutionen sowie dessen Finanzierung vorsehen. Dieses Netzwerk soll es ermöglichen, die soziale und kulturelle Geschichte der Gleichstellung von Mann und Frau zu bewahren, zu erschliessen und zu vermitteln.

Die ursprüngliche Motion Streiff hatte ein Konzept für ein Haus der Frauengeschichte vorgesehen. Die Motionärin, EVP-Nationalrätin Marianne Streiff hält den vorgeschlagenen Weg für sinnvoll: «Er stellt das Anliegen der Motion auf eine breit abgestützte Grundlage. Er ermöglicht es damit, vorhandene Kompetenzen zu bündeln und die Kooperation der bestehenden Institutionen in allen Landesteilen dauerhaft zu fördern», so Marianne Streiff. «Wichtig ist dabei, dass der Auftrag ans Netzwerk präzise formuliert wird sowie dessen Umsetzung die zentralen Anliegen im Blick behält.»

Zentral für eine erfolgreiche Umsetzung sind die bestehenden und allenfalls neuen Vermittlungsorte. Diese sollten im Wesentlichen folgende drei Aspekte im Blick behalten:
1. Für einen erfolgreiche Gleichberechtigung bleibt es wichtig, die Geschichte der Frauen, deren soziale Stellung, ihre Einflussnahme und ihre Rolle sichtbar zu machen sowie ihr Ringen um die Bewusstwerdung als Individuen und politische Wesen.
2. Die Geschichte der Frauen beginnt nicht erst 1971. Trotz ihrer faktischen Rechtlosigkeit haben sie bereits Jahrhunderte vorher immer wieder massgebliche Beiträge zu Gesellschaft, Wissenschaft, Kunst, Kultur und Wirtschaft geleistet. Das muss aufgearbeitet und sichtbar gemacht werden.
3. Und schliesslich gilt es, ein besonderes Augenmerk auf die Tatsache zu legen, dass grosse Teile des materiellen und immateriellen Kulturerbes von Frauen weder bewahrt noch aufgearbeitet und bisher entsprechend auch nicht vermittelt wurden. Es geht also auch darum, diese Lücken zu identifizieren und alles daran zu setzen, sie zu schliessen. Zur Geschichte von Männern in der Schweiz wurde vieles aufbewahrt und ist heute bereits in den unterschiedlichen Museen zu sehen. Aus Gründen der Gleichstellung ist es somit in der Umsetzung wichtig, auch die Geschichte von Frauen in ihren unterschiedlichen Lebenswelten wie Arbeit, Familie, Natur usw. im Verhältnis zu den jeweilig herrschenden Strukturen zu zeigen.

Die geänderte Motion geht nun zurück an den Nationalrat.


Kontakt:

Marianne Streiff, Nationalrätin: 079 664 74 57
François Bachmann, Vizepräsident (Romandie): 079 668 69 46
Roman Rutz, Generalsekretär: 078 683 56 05
Dirk Meisel, Leiter Kommunikation: 079 193 12 70